Zu guter Letzt: Was bedeutet nun eigentlich „Satzzeichen“?

Kein Text kommt ohne Satzzeichen aus: Auch ein sehr kurzer Satz hat immer einen Punkt, ein Ausrufe- oder ein Fragezeichen am Ende. Mit der Herkunft einzelner Satzzeichen sowie ihrer Bedeutung und Verwendung haben wir uns schon beschäftigt. Woher kommen aber die Satzzeichen, also das Wort an sich? Und wieso heißt es überhaupt „Satzzeichen“?

Von Nadezda Gerdemann

Übergeordnete Entwicklung – übergeordneter Begriff

Die Satzzeichen zeugen von gleichen Wurzeln etlicher Sprachen, denn sie werden unabhängig von der Sprache nach einem sehr ähnlichen System verwendet, z. B. in indoeuropäischen, slavischen, germanischen und romanischen Sprachen, die nach und nach ihre Schriftsysteme entwickelt haben. Das gemeinsame Merkmal: die alphabetischen Schriftsysteme, die sich von der griechischen und über die lateinische Schrifttraditionen ableiten. Ergo: Es gibt einen übergreifenden linguistischen Begriff, der ebenfalls seine Wurzeln in einer alten Sprache hat…

Linguistik: Die Wissenschaft hinter den Satzzeichen

Im Deutschen sagen wir zwar „Satzzeichen“, in der Sprachwissenschaft, der Linguistik, lautet die Bezeichnung jedoch „Interpunktion“. Der Begriff kommt aus der Antike und bezeichnet das Material, mit dem die Zeichen in die Schrifttafeln gedrückt wurden. Es handelt sich um eine Zusammensetzung zweier Wörter, die ursprünglich dem italienischen „interpungere“ (zwei Wörter durch Punkt trennen) entstammen – „inter“ bedeutet dabei „dazwischen“ und „punctum“ bedeutet „Punkt“ oder „Stich“.

Die deutschen „Satzzeichen“

Das Wort „Satzzeichen“ ist ebenfalls ein sogenanntes Determinativkompositum (ein „Kofferwort“), bestehend aus „Satz“ und „Zeichen“: Woher genau der Begriff kommt, ist allerdings umstritten. Zum einen kann es sich aus der Funktion der Zeichen an sich ableiten: dem Kennzeichnen, Aufteilen, Abschließen eines Satzes sowie der Sinngebung. Andererseits könnte der Begriff aus der Zeit stammen, in der das Druckwesen entstand: Die Satzzeichen wären demnach Zeichen im Rahmen eines „Satzes“ – eines gesetzten Textes, der als Vorlage für den Druck fungierte.

Die Satzzeichen-Reihe – auf den Punkt gebracht

Als wir die Satzzeichen-Reihe angefangen haben, waren wir uns nicht sicher, ob es wirklich lesenswert sein würde. Ganz ehrlich, was kann an einem Punkt schon so toll sein? Das Ergebnis lässt sich aber sehen: Hätten Sie gedacht, dass die Satzzeichen – angefangen mit der eigentlichen Wortherkunft der „Satzzeichen“ – so spannend sein können?