Erfolgreiches Azubi-Marketing (Teil 2)

Im ersten Teil haben wir uns angeschaut, wie die aktuell junge Generation „tickt“, wenn es um die Themen Ausbildung und Arbeit geht, und mit welchen Inhalten Arbeitgeber sie überzeugen können. Im Folgenden soll es darum gehen, auf welchen Kanälen sie mit potenziellen Azubis in Kontakt kommen und wie es dort gelingen kann, Interesse zu wecken und zu erhalten? Wie muss die Azubi-Kommunikation online gestaltet werden, damit sie gelingt?

von Tomma Theophil

Unsere Tipps für Ihr Azubi-Marketing auf Website, sozialen Medien und darüber hinaus

Kontakt aufbauen und pflegen mit Social Media

Das Smartphone spielt im Alltag der Jugendlichen eine zentrale Rolle und mit ihm Social-Media-Apps. Kanäle, auf denen die Generation Z zu finden ist, sind: Instagram, TikTok, YouTube, Twitch und Snapchat. Das bedeutet aber nicht, dass Arbeitgeber auf sämtlichen Kanälen vertreten sein müssen, um die jungen Menschen zu erreichen. Stattdessen sollten nur ein oder zwei sinnvoll ausgewählt werden.

Instagram hat das größte Publikum. Hier sind Schülerinnen und Schüler unterwegs, ihre Eltern, sowie junge Arbeitnehmer/potenzielle Bewerber. In den Instagram-Auftritt des Unternehmens sollten also immer wieder Azubi-Themen eingearbeitet werden. Das können Informationen zur Ausbildung sein, Videos von Azubis im Unternehmen oder Azubi-Veranstaltungen/Messen.  All das so aufbereitet, dass es die junge Zielgruppe anspricht. Ein guter Weg, dies zu erreichen ist es, die aktuellen Azubis in das Social Media Management mit einzubinden. Sie könnten sich z. B. gemeinsam eine Kampagne überlegen und für eine gewisse Zeit den Account komplett übernehmen. Es kann auch eine Möglichkeit sein, einen Instagram- oder TikTok-Kanal nur für das Azubi-Marketing einzurichten. Dies kommt jedoch eher für größere Firmen in Frage, die eine größere Reichweite haben und sich die professionelle Betreuung eines zusätzlichen Accounts leisten möchten.

Was auf Social Media neben den Inhalten und dem kontinuierlichen Posten ebenso wichtig ist: möglichst zeitnah auf Kommentare und Nachrichten zu antworten. Das Medium ist gemacht für die Interaktion mit den Followern und gerade junge Leute sind gewohnt, es so zu nutzen und auf diese niedrigschwellige Art in Kontakt zu kommen. Nutzen Sie die Chance für das Azubi-Marketing.

Doch gehen wir nochmal einen Schritt zurück: Um interessierte Follower zu haben, braucht man erst einmal Reichweite. Diese aufzubauen kostet Zeit, auch Arbeitszeit. Social-Media-Anzeigen sind da effektiver und erreichen die jungen Leute direkt dort, wo sie online unterwegs sind. KI-gestützt können sie gezielt an junge Menschen ausgespielt werden, die sich bereits zuvor für den Berufszweig interessiert haben.

Zusammen mit unseren Partnern von CONJUNGI übernehmen wir das Erstellen und Schalten passgenauer Social-Media-Jobanzeigen für Sie.

Während die Videos (Reels) bei Instagram und TikTok auch mal einen spontanen, selbstgemachten Charakter haben dürfen, ist YouTube geeignet für längere, professionell produzierte Image-, Recruiting- oder auch Azubi-Filme. Diese werden natürlich nicht nur auf die Video-Plattform gestellt, sondern an prominenter Stelle auf der Firmenwebsite eingebunden, sowie für die weiteren Social-Media-Kanäle verwendet.

Online punkten mit einer Azubiseite

Bewerber und Interessenten informieren sich auf der Firmenwebsite über ein Unternehmen. Dabei haben Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach der richtigen Ausbildung andere Fragen als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Deshalb empfiehlt es sich, eine separate Azubi-Seite zu erstellen, die allgemeine sowie Azubi-spezifische Fragen beantwortet.

Mögliche Themen sind:

  • Gibt es die Möglichkeit, vor der Ausbildung, ein Praktikum oder einen Probetag zu absolvieren?
  • Wie unterstützt das Unternehmen beim Lernen? Werden die Kosten für Lehrbücher/Lernmittel von der Firma übernommen?
  • Wie steht es mit der Möglichkeit der Übernahme nach Ende der Ausbildung?
  • Welche Benefits und Aktionen gibt es speziell für Azubis? (Manche Unternehmen werden hier sehr kreativ – vom Zahlen des ÖPNV-Tickets bis zum Netflix-Abo: Überlegen Sie, was gut ankommt und sinnvoll ist.)

Zusätzlich oder separat im Text der Stellenanzeigen für die einzelnen Ausbildungen:

  • Welche Interessen sollte der/die Auszubildende für den Beruf mitbringen?
  • Welcher Schulabschluss oder welche Qualifikation wird verlangt? (nur die Mindestanforderungen)
  • Informationen zum Ablauf der Ausbildung, z. B. welche Abteilungen durchlaufen werden
  • Infos zum schulischen Teil: Wo sind die Schulen? In welchem Abstand findet der Unterricht statt?

Die Azubi-Seite sollte in ihrer Tonalität das Alter der Zielgruppe berücksichtigen. Das bedeutet nicht, dass sie mit Jugendsprache um sich wirft, sondern, dass der Text die Jugendlichen persönlich anspricht (Duzen!) und dass er nicht zu „bürokratisch“ daherkommt, sondern die Informationen einfach und übersichtlich präsentiert. Eine gute Azubi-Seite enthält aber mehr als nur die Fakten. Es geht daraus hervor, warum die Ausbildung Spaß macht und warum sie gerade in diesem Unternehmen toll ist. Dies lässt sich am besten transportieren durch – genau – aktuelle Azubis. Ein Video ist ideal, die weniger aufwändige Alternative sind Fotos und Zitate von Azubis.

Wichtig ist zudem, den interessierten Jugendlichen eine niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit (z. B. WhatsApp) und den Namen des Ansprechpartners für Rückfragen gleich mit an die Hand zu geben. Am besten optisch hervorgehoben. Wenn auf diesem Wege Anfragen eingehen, sollten sie innerhalb eines Tages, wenn möglich schneller, beantwortet werden. Für die Bewerbung selbst werden Funnel-Lösungen wie der Bewerbungsgenerator immer beliebter: In Form eines Online-Fragebogens werden die Interessen und Ziele des Bewerbers oder der Bewerberin abgefragt, sodass auf beiden Seiten ein erster Eindruck entsteht. Am Ende steht das Abschicken dieser Blitzbewerbung. Lebenslauf und Zeugnis werden später nachgereicht.

Wir machen Ihnen gern ein Angebot für Ihre neue Azubi- oder Arbeitgeber-Seite.

Online ist nicht alles: persönlichen Kontakt herstellen

Zwar ist die junge Generation viel online, trotzdem werden die nachhaltigsten und eindrücklichsten Erfahrungen immer noch offline gemacht. Eine Firma vor Ort kennenlernen, persönlich mit Menschen sprechen, die den Beruf ausüben, erste Handgriffe und Aktionen selbst ausprobieren, anstatt nur zuzusehen: Erfahrungen wie diese sind durch nichts zu ersetzen. Sie schlagen die nötige Brücke zwischen der Schule und der bisher noch unbekannten Arbeitswelt. Bieten Sie Schülerinnen und Schülern wenn möglich diese Erfahrungen – auf Azubi-Messen oder besser noch durch Schnuppertage und Praktika. Wichtig: Aktionen wie diese sollten von Firmenseite aus nicht nur als möglich kommuniziert, sondern aktiv organisiert werden. Bekannt mache Sie sie über Multiplikatoren, vor allem Schulen.