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Wie können Unternehmen Storytelling nutzen, um zu verkaufen?

Wie konnten die Kinder vergangener schriftloser Kulturen nur groß werden? Das könnte man sich fragen angesichts der Diskussion um das Lesen: Kinder, die lesen, gelten gleich als klüger, besser in der Schule und damit zukunftsgewappneter. Immer wieder versuchen Eltern und Lehrer, Kinder zum Lesen zu animieren – mit oft zweifelhaften Methoden und ebensolchem Erfolg.

Doch ist es wirklich das Buch, das so erstrebenswert ist? Oder steckt etwas anderes hinter der Vermutung, Lesen mache schlau?

Geschichten, Leute, Geschichten sind’s!

Der Kinderbuchautor Andreas Steinhöfel argumentiert gegen den Nimbus des (gedruckten) Buches und legt den Fokus auf etwas anderes: „Was nie sterben wird, sind die Geschichten. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis: Du musst Geschichten hören, damit Du weißt, dass Du existierst“ (ZEIT CHANCEN 43).

Und Geschichten, die gab es auch schon vor der Erfindung des Schriftzeichen: In Liedern, Gedichten und Geschichten haben Menschen aller Völker jederzeit ihre Vergangenheit bewahrt, ihren Alltag eingeordnet, ihre Lehren weitergegeben und sich einander mitgeteilt. In Naturvölkern sind Geschichtenerzähler geachtete Personen, die oft einen besonderen Schutz genießen. Sie gelten als weise Männer oder Frauen.

Also scheint es weniger das Lesen zu sein als die Geschichte, die den Geist aktiviert – und nicht nur den. Und Geschichten stecken auch in vielen virtuellen Spielen, Hörspielen oder in Filmen. Natürlich, Computerspiele und Filme bedürfen vielleicht etwas weniger Vorstellungskraft, aber sie schulen dafür andere Gehirnregionen, indem sie mehrere Sinne ansprechen und im Fall der Computerspiele Bereiche der Motorik oder das strategische Denken fördern.

Was bedeutet das nun für den Marketing- und Verkaufsprozess?

Am 25. Februar 2015 wird ein 18 Jahre alter Opel Tigra für knapp 56.000 Euro auf ebay verkauft. Wert war er schätzungsweise rund 700 Euro. Was hatte dieses Auto, dass es knapp 300 Gebote für sich gewann und schließlich solch einen Preis erzielte?

Ganz einfach: eine Geschichte.

Der Tigra und sein Besitzer sind das beste Beispiel dafür, wie sich über Storytelling verkaufen lässt: Ein Produkt wird über eine authentische Geschichte kommuniziert, im besten Fall werden die Medien aufmerksam – und dann wird das Produkt zum Verkaufsschlager.

Produktbindung durch Geschichten

Menschen lieben nicht nur Geschichten, sie brauchen sie sogar: Schon Kinder lernen durch sie die Ordnung der Welt und die Werte ihrer Gesellschaft. Geschichten binden Emotionen und Bilder – und damit uns. Zum Beispiel an ein Produkt.

Wer selbst nicht der geborene Geschichtenerzähler ist, der sucht sich jemanden, der sich darauf versteht. Zum Beispiel eine Texterin.

Wer die Story des alten Tigra nachlesen möchte, kann das hier tun.

Einen Video-Einblick gibt es hier.

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