Heute mal ein privates Thema – zum Leben gehört schließlich noch mehr als Arbeit! Der Partner oder die Partnerin zum Beispiel. Wie lange ist Ihr letzter Liebesbrief her? Schreiben Sie ruhig ab und zu einen, denn ein wenig mit dem Geschäftsalltag hat er doch zu tun: Im entfernteren Sinn ist der Liebesbrief ein Werbe-Brief: Mit ihm werben wir um die Gunst einer geliebten Person.

Was nicht in Liebesbriefe gehört

Sind Liebesbriefe noch aktuell in Zeiten, da per SMS Beziehungen beendet werden? – Ja! Liebesbriefe geben Raum, dem Partner zu sagen, was im Alltag oft untergeht, und Erinnerungen zu schaffen fürs Leben.

Was aber nun schreiben Sie in einem solchen Liebesbrief? Was Sie nicht schreiben sollten, versteht sich fast von selbst:

• kitschiges Gewäsch
  „Deine rosengleiche Haut zu streicheln!“
• blumige Attributhäufungen
  „Dein sonnenhelles Lachen, deine elfengleiche Anmut, deine rosenroten Lippen …“
• negative Eigenschaften, verpackt in Komplimente
  „Du bist die attraktivste Dicke, die ich je kennengelernt habe!“
• Reime
  „Ich bin dein Bengel – sei du mein Engel!“
• lange Sätze
  „Bevor ich, voller Sehnsucht und Verlangen, mich ins Bett lege, in das kalte, ohne dich, du meine Liebste, die ich so vermisse, auf den Mund, deine weichen Lippen, zu küssen, muss ich, Leidgeplagter, dir noch ein paar Zeilen schreiben.“

Je konkreter und anschaulicher desto eindrücklicher

Ein Liebesbrief ist etwas sehr Persönliches, wird nur von dieser einen Person gelesen und kann und soll daher ganz direkt, unumwunden und ehrlich sagen, wie Sie für diese Person empfinden.

• Machen Sie Komplimente: kurz, knapp, direkt – zu Aussehen, Verhalten, Fähigkeiten oder Eigenschaften.
• Beschreiben Sie Situationen, die Sie gemeinsam erlebt haben, und in denen Sie sich dank der anderen Person besonders wohl gefühlt haben.
• Rufen Sie gemeinsame Erinnerungen wach und beschreiben Sie, wie Sie in den Momenten für den anderen gefühlt haben.
• Entwerfen Sie Zukunftsvisionen, wenn Sie ausdrücken möchten, dass Sie noch lange mit der Person zusammen sein möchten.
• Erzählen Sie kleine Geschichten, die ausdrücken, was Sie für die Person empfinden, und geben Sie dabei Einblick hinter Ihre Kulissen: Erzählen Sie z. B., wie Sie die andere Person das erste Mal gesehen haben, was Sie gedacht haben, wie sie gewirkt hat.
• Beschreiben Sie, wie schön Alltägliches wird, nur weil Sie es mit der Person zusammen erleben.

In Ruhe festhalten, was zu sagen Sie im Alltag nicht die Zeit finden

Es gibt unzählige Möglichkeiten für Liebesbriefe. Aber: Jemandem sein Herz zu öffnen, hat schon etwas Romantisches, da muss man nicht zu einer gekünstelten, gestelzten Sprache greifen. Schreiben Sie, wie Sie sprechen würden – wenn denn mal Gelegenheit wäre, all die Worte in Ruhe und geordnet zu sagen.

Denn das ist der Vorteil eines Liebesbriefs: Papier ist geduldig und verliert nicht den Faden, wenn das Lesen unterbrochen wird …