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Kunden brauchen den richtigen Code!

Wer spricht oder schreibt, nutzt einen Code, um seine Botschaft zu verschlüsseln: Verstehen kann sie nur, wer die Sprache beherrscht und/oder Lesen kann.

Doch nicht nur Englisch, Französisch oder Deutsch sind verschiedene Codes – auch innerhalb einer Sprache existieren verschiedene Codes, die signalisieren: Du gehörst dazu!, – oder: Du bist hier falsch!

Codes gezielt fürs Marketing nutzen

Solche Code-Wörter finden wir ganz stark in der Jugendsprache, die sich damit abgrenzt von der Welt der Erwachsenen: Waren „knorke“ oder „steil“ vormals Begriffe der Jugend, würde man sich heute damit als Outsider outen.

Doch auch verschiedene Branchen oder Berufsgruppen haben ihre eigenen Sprachcodes: Manager verständigen sich z. B. mit Begriffen wie „Cost Cutting“ oder „effizient“. Mitarbeiter und Außenstehende verstehen diese Begriffe oft nicht oder assoziieren Negatives mit ihnen.

Deshalb ist es wichtig, Sprach-Codes immer aus dem Repertoire der Zielgruppe zu wählen – und das gilt besonders fürs Marketing:

Sicherheit vermitteln

Produkte oder Dienstleistungen, die das menschliche Bedürfnis nach Sicherheit, Stabilität und Verlässlichkeit bedienen, sollten traditionelle deutsche Begriffe verwenden. Deswegen kommt ein Hersteller für Rollatoren mit einem englischen Slogan sicherlich nicht an. Weitere Indikatoren für eine Kommunikation, die auf die Sicherheit des Bekannten und Vertrauten zielt, sind persönliche Gespräche, Umgangssprache, Akzente und Dialekte sowie das Duzen. Beobachten kann man diesen Sprachduktus vor allem auf dem Wochen- oder Trödelmarkt im lautstarken Werben der Händler.

Aufregung vermitteln

Produkte oder Dienstleistungen, die das menschliche Bedürfnis nach Erregung, Abenteuer und Neuem bedienen, sollten neue und überraschende Begriffe verwenden. Eine hippe Sportmarke für Jugendliche setzt daher am besten auf Modewörter ihrer Zielgruppe und ködert sie mit humorvoller Werbung wie witzigen YouTube-Videos oder flotten Sprüchen, die zu geflügelten Wörtern werden könnten.

Selbstbestimmung vermitteln

Produkte oder Dienstleistungen, die das menschliche Bedürfnis nach Autonomie, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung bedienen, sollten Anglizismen oder Management-Vokabeln verwenden. Das gilt z. B. für einen Anbieter von Führungskräfte-Trainings. Auch Titel und formale Ansprachen passen zu diesem Sprachduktus. Vorträge sind hier eine gute Kommunikationsform.

Welchen Code braucht Ihr Kunde?

Bevor Sie also anfangen zu sprechen oder zu schreiben, fragen Sie sich: Zu welcher Bedürfnisgruppe gehören meine Kunden und welche Codes sind ihnen vertraut? Ganz nach dem Motto: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.

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