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Wie man Reise-Anzeigen nicht gestaltet

Ein schlammiger Fluss, öde Ufer, neblige Wälder – und dann auch noch ein Kommafehler im Text.

Man kann Anzeigen wirklich überzeugender gestalten.

Erst Gedankenlosigkeit, dann Langeweile

Amazonas, allein das Wort klingt nach Abenteuer. Und Peru hört sich auch interessant an – warum wählt man dann ein so langweiliges Foto, auf dem nicht einmal die Dimension des Flusses und der Wälder deutlich wird, weil Referenzgrößen fehlen – ein Boot zum Beispiel. Einfach „Weltwunder“ zu sagen, lockt noch niemanden nach Südamerika. Und dann so bescheuerte Aussagen wie „die Natur atmen“ – also, auch im Amazonasgebiet atme ich am liebsten noch immer Luft. Und was soll ich mir vorstellen unter „das wahre Abenteuer mit Freude genießen“? Bei dieser Anzeige ist so ziemlich alles schief gelaufen: Das Bild ist schlecht gewählt, spricht nicht an, der Text ist abwechselnd nichtssagend oder blöde. Hoffen wir, dass die Anzeige Peru-Reiselustige nicht abgeschreckt hat.

Anzeigen wirksam gestalten

Mit Anzeigen verhält es sich oft so: zu oft gesehen, zu oft gehört, zu sinnentleert. Eine gute Anzeige

  • liefert eine Pointe aus dem Zusammenspiel von Bild und Headline.
  • verdichtet den Nutzen des Produkts für den Käufer auf kurze Zeilen.
  • bringt Emotion, keine Superlative.
  • ist aus der Alltagssprache gegriffen, nicht aus dem Werbe-Slang.
  • stellt das Wortspiel hinter die Aussage zurück.

Gute Anzeigen lösen ein „Klick“ im Kopf aus, das sich oft im Schmunzeln auf dem Gesicht zeigt. Sie lässt unsere Gedanken einen Moment bei ihr verweilen.

Mann mit Babybauch

Wie bei der Anzeige mit dem verletzlichen jungen Mann darauf, der einen Babybauch vor sich herträgt. Die Headline lautet: Wärst du vorsichtiger, wenn du es wärst, der schwanger werden könnte? Für was das Plakat wirbt, erkennen Sie selbst.

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